Autor: Andrea Kloss

Am 5 November 2023 haben wir die legendärste Figur im deutschen Drag Racing verloren. Der „Big Daddy“ of German Drag Racing Jerry W. Lackey hat 54 Jahre unseren Sport mit vollem Herzen gedient, sein Vermächtnis wird weiterleben. So vielen Menschen hat Jerry Lackey über die Jahre unterstütz, die in diesem Sport einsteigen wollten. Viele Menschen sind dazugekommen und von vielen haben wir uns wieder verabschieden müssen. Hingabe und Loyalität waren wichtige Eigenschaften für Jerry, er selbst ist seinem Sport immer treu geblieben, hat sich nie unterkriegen lassen – wenn eine Strecke die Tore schließen musste, hat Jerry unbeirrt einfach neue Strecken und Möglichkeiten gefunden. 

In 1969 wurde Jerry der Vorsitzende der Hanau Auto Racing Association, er war Streckensprecher, Rennleiter und Teilnehmer zugleich. Die Familie Lackey war komplett in den Sport eingebunden, so auch Jerrys Kinder Tatjana und Christian, die ihren Vater seit Kindesalter auf den Dragstrip begleiteten und im erwachsenen Alter ihrem Vater dabei unterstützten, den Dragstersport zu erhalten. Nachdem die legendären Rennen auf dem Fliegerhorst in Erlensee bei Frankfurt nicht länger ausgetragen werden durften, hat Jerry die HARA Drag Races auf dem ehemaligen U.S.-Airbase in Giebelstadt bei Würzburg umgesiedelt und so ging es dann über die Jahre immer weiter, von Strecke zu Strecke.

Nachdem in 1986 der 1. Deutscher Verein für Drag Racing e.V. (1.DVD) gemeinsam mit der Hanau Auto Racing Association e.V. (HARA) den ersten Internationalen Dragster-Rennen auf dem Hockenheimring veranstalteten, war Jerry neben Rico Anthes, Hans Kloss, Mathias Seidler und Hans-Jürgen Richter Mitbegründer der GmbH, die speziell für Dragster-Rennen auf dem Hockenheimring gegründet wurde. Damit wurde der Weg geebnet, für die späteren NitrOlympics (später NitrOlympX). Nachdem Rico Anthes in 2008 ausstieg, fiel die Wahl des Hockenheimrings auf Jerry Lackey, als es darum ging, einen kompetenten Berater und Rennleiter, für die weiteren NOX-Veranstaltungen zu finden.

Ein weiteres Meilenstein war die MSTO e.V., die Jerry mit einigen sehr treuen Weggefährten gründete, wie Ralf Wahnsiedler, Rolf Henney, Karl-Heinz Zeiger, Frans Steilberg und einige mehr. Die MSTO veranstaltete über viele Jahre, die Grand Nationals auf der MZA-Luckau von Sammy Tosuner, die später auf „Jerry Lackey Raceway“ getauft wurde. Auch im Ausland hat Jerry mit seinen treuen Gefährten Rennen veranstaltet, unter anderem auf dem A1-Ring in Österreich und in Bechyne (CZ).

Als kleines Mädchen habe ich Jerry Lackey kennengelernt, als meine Familie aus England nach Deutschland umsiedelten. Von der HARA und vor allem vom ersten Vorsitzenden Jerry wurden wir herzlich aufgenommen. Mein großer Bruder Tony „Chunky“ Morris, hat seine Rennlizenz im Alter von 18 Jahren bei Jerry absolviert. Später waren sie Konkurrenten in der Klasse Competition.

Von Jerry habe ich gelernt, das man nicht selbst fahren muss, um bei diesem Sport dabei zu sein und vor allem Spaß zu haben. Auch in der Support-Rolle kann man viel bewegen. Als ich selbst meine Eltern verloren habe, hat Jerry mich über die Jahre immer wieder daran erinnert welche Erinnerungen er selbst an meine Eltern hatte und wie gern er sie hatte. So möchte auch ich seinen Kindern Tatjana und Christian so wie auch seinen Enkeln wissen lassen, dass ihr Vater und Opa in unseren Herzen einen ganz besonderen Platz hat, er hat vielen Menschen viele gute Erinnerungen geschenkt.

Uns bleibt der Trost, das Jerry jetzt wieder vereint ist, mit guten alten Freunden, wie Jack und Rosi Davis, Roy und Sue Morris, Willi und Hedi Hestermann, Pat Schöfer, Jerry Sadler, Harald Thom, Vernon Blair und viele weitere gute alte Freunde.

Wir sind Dir dankbar Jerry W. Lackey, für die Zeit, die wir mit Dir verbringen durften und dass Vermächtnis, was Du uns hinterlässt. 

Godspeed Jerry!

 

70er Jahre Streckensprecher Jerry
Eines von Jerry's vielen Rennfahrzeugen
Immer im Auftrag des Sports unterwegs
Jerry's Rennlizenz von 1969
1970er auch Porsche können Dragster sein

On November 5th, 2023 we lost the most legendary figure in German drag racing. Our “Big Daddy” Jerry W. Lackey served our sport wholeheartedly for 54 years, his legacy will live on. Jerry supported so many people over the years who wanted to get into the sport. Many people came and left. Commitment and loyalty were important virtues to Jerry, he himself remained loyal to his sport and never let himself be discouraged – when a track had to close its gates, Jerry undeterred simply found new tracks and opportunities. 

In 1969 Jerry became the chairman of the Hanau Auto Racing Association (HARA), he was a track speaker, race director and competitor at the same time. The Lackey family was completely involved in the sport, as were Jerry’s children Tatjana and Christian, who accompanied their father to the drag strip since childhood and as adults supported their father in maintaining drag racing in Germany. After the legendary races at the Fliegerhorst airbase in Erlensee near Frankfurt were no longer allowed to take place, Jerry relocated the HARA drag races to the former U.S. airbase in Giebelstadt near Würzburg and so it continued over the years, from track to track.

After the 1. Deutscher Drag Racing Verein (1.DVD club) together with the Hanau Auto Racing Association (HARA) organized the first international drag race at Hockenheim in 1986, Jerry was there alongside Rico Anthes, Hans Kloss, Mathias Seidler and Hans-Jürgen Richter as co-founder of a limited company, which was founded specifically for drag racing in Hockenheim. This paved the way for the later NitrOlympics (later NitrOlympX). After Rico Anthes left in 2008, the Hockenheimring’s choice was Jerry Lackey when it came to finding a competent advisor and race director for further NOX events.

Another milestone was the MSTO e.V., which Jerry founded with some very loyal companions, such as Ralf Wahnsiedler, Rolf Henney, Karl-Heinz Zeiger, Frans Steilberg just to name a few. For many years, the MSTO held the Grand Nationals at Sammy Tosuners drag strip MZA-Luckau, which was later re-named to “Jerry Lackey Raceway”. Jerry also organized races abroad including events at the A1-Ring in Austria and in Bechyne (CZ).

I met Jerry as a little girl when my family moved from England to Germany in the late 70s. We were warmly welcomed by HARA and especially by its first chairman, Jerry. Jerry signed off on my big brother Tony “Chunky” Morris, first racing licence when his was 18 years old. Later they became competitors in the Competition Eliminator class.

From Jerry I learned that you don’t have to drive a dragster yourself to take part and above all enjoy drag racing. You can also achieve a lot in a supporting role. When I lost my parents, Jerry over the years would always remind me of the memories he had of my parents and how fond he was of them. I also would like to let his children and grandchildren know that their father and grandfather have a very special place in our hearts; he has given many people many good memories.

We are left with the consolation that Jerry is now reunited with good old friends, such as Jack and Rosi Davis, Roy and Sue Morris, Willi and Hedi Hestermann, Peter Schöfer, Jerry Sadler, Harald Thom, Vernon Blair and many more good old friends.

We are grateful to you, Jerry W. Lackey, for the time we were able to spend with you and the legacy you have left us. 

Godspeed Jerry!

Jerry in seinem Dragster
Jerry und Christian
Jerry's Li'l Flyer
Mit guten Freunden Jack und Rosi Davis Fliegerhorst in den 70ern
Jerry unterwegs im Fahrerlager
1987 Mit Jet-Fahrer Colin Fallows und Rocket-Car Fahrer Sammi Miller
Rennleiter Jerry Auf dem A1-Ring in Österreich
Rennleiter Jerry in Giebelstadt
Jerry im Dragster Ende der 80er in Giebelstadt
Auf der neuen Quartermile in Hockenheim 1990
Im Patriot Jet in Hockenheim
1999 in Luckau
Im Gespräch mit Rico Anthes
Mit Gerd Habermann bei der HARA Feier
Abschied von den Jet-Fahrer-Kollegen in Luckau in 2004
Mit Werner Habermann in Luckau
in Luckau
Jerry auf dem Weg ins Fahrerlager
in Luckau
Jerry Lackey Raceway in Luckau
Die Lizensierung von Sarah Romahn
Lizensierung von Sarah Romahn
in Bechyne 2011
Lizensierung von René Kloss
Jerry's Team
Jerry Lackey race driver
Jerry der Fahrer
2008 bei der Abschiedsfeier von Rico Anthes mit Frans und Christine Steilberg, und Andrea Kloss
HARA Meisterschaftsfeier 2008
Ein Gedanke zu „Nachruf Jerry W. Lackey“
  1. R.i.P. my friend. I will never forget you.
    Seit 1986, also dem ersten Rennen in Hockenheim, kannten wir einander und schenkten einander Respekt. Du warst immer allgegenwärtig, wann immer man dich brauchte. Du wirst mir hier in Hockenheim sehr fehlen und ich hoffe du bekommst jedes Jahr eine Gedenk Minute bei den Nitrolympx. Du bist und warst seit vielen Jahren eine Legende. Es stimmt mich traurig, dass wir uns 2023 nicht mehr sehen konnten, aber ich weiß, da wo du nun bist, geht es dir gut und du wirst mit all deinen alten Freunden wieder rennen fahren wie in alten Zeiten. Jerry Lackey war für mich ein ganz besonderer Mensch und ich werde ihn immer im Herzen tragen. 2017 hat man mich, nach vielen Jahren, aus der Safety Crew genommen und dennoch herrschte zwischen uns eine tiefe Freundschaft weit über Nitros hinaus. Christian und Tatjana, mein tiefstes mitgefühl und mein tiefstes Beileid euch und euren Kindern. Von ganzem Herzen, Dannie

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